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Bison B.C.: Dark Ages (Review)
Artist: | Bison B.C. |
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Album: | Dark Ages |
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Medium: | CD | |
Stil: | Sludge Metal / Psychedelic |
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Label: | Metal Blade | |
Spieldauer: | 47:03 | |
Erschienen: | 09.04.2010 | |
Website: | [Link] |
Was reitet vier kanadische Kerle mit fettigen Haaren, karierten Hemden und Holzfällerjeans, sich BISON B.C. zu nennen und ein Album wie „Dark Ages“ aufzunehmen? Was kommt wohl raus, wenn sich vier Chaoten, die 24 Stunden am Tag nur an Bier, Trucks, Joints und E-Gitarren denken, plötzlich Gedanken über solche unwesentlichen, unwichtigen Dinge wie den Weltuntergang machen?
Ich kenne die Musiker von BISON B.C. nicht persönlich. Vielleicht sind sie ganz nette Typen, die regelmäßig in die Kirche gehen, ein hübsches Haus mit Frau und Kindern haben und im Büro arbeiten. Aber die Musik auf „Dark Ages“ lässt mich unweigerlich an obige Bilder denken.
Warum? Liegt es an diesen Grooves, an diesen extrem dreckigen, dröhnenden Gitarren, die meine Eingeweide meterweit in die Tiefe ziehen wollen? An dieses „MASTODON-BARONESS-KYLESA-SONSTWAS“-Gefühl, das bei progressiv-verschachteltem Sludgemetal wie diesem automatisch einsetzt? Keine Ahnung. Doch eines ist sicher: BISON B.C. sind trotz ihrer Rückgriffe auf Thrash- oder Death Metal-Formate eine 100 %ige Psyche-Sludge-Band, die ihr Genre mit einer überzeugenden Leichtigkeit beherrschen.
„Dark Ages“ steigt dafür etwas fremdartig ein. Bläser leiten den ersten Song „Stressed Elephant“ ein, was wie ein missglückter Trauermarsch anmutet. Ähnliches versucht mit verstimmtem Banjogezupfe „Melody, This Is For You“. Ein ironischer Titel, denn gerade die abgedrehte Nichtmelodie schraubt sich schmerzhaft tief in die Trommelfelle. Zusammen mit „Wendigo Pt. 3“ sind das die längsten und „proggigsten“ drei Songs der Scheibe. In der Mitte finden sich mit dem schnellen, mit Black Metal-Referenzen gespickten „Fear Cave“, edelste, bekiffte Abrissbirnen, in personae „Two-Day Booze“, „Die Of Devotion“ und „Take The Next Exit“.
Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit, als MASTODON mit ihrem Baby „Remission“ noch totaler Underground waren. Selbstverständlich ist nicht deren Flexibilität und Spielweise auf „Dark Ages“ gegeben, sonst wären BISON B.C. schließlich mehr Epigone als Seelenverwandte. Hasserfüllt sind die Kanadier trotz Allem, leisten sie sich nur wenige Verschnaufpausen und setzen fast durchgehend extremes Aggrogebrülle ein. Das kann auf Dauer eintönig werden, wer sich aber in dieser Mucke wie zu Hause fühlt, wird „Dark Ages“ im Besonderen und BISON B.C. im Allgemeinen regelrecht verschlingen.
FAZIT: BISON B.C. (das B.C. ist eine Abkürzung für die Provinz „British Columbia“, aus der die Band stammt) schieben nach ihrem ebenfalls heftigen Erstling „Quiet Earth“ „Dark Ages“ nach, das dem Debut in nichts nachsteht. Schleppend groovender Sludgemetal mit Hardcoreanteil, Thrashverweisen, leicht progressivem Anstrich und experimentellem Charakter fliegt uns um die Ohren. Kann anstrengend werden, besonders wenn man gesanglich mehr erwartet als nur wahnsinniges Geschrei. „Dark Ages“ schafft es aber irgendwie, trotz dieser gigantischen Portion Dreck und Hass, einfach geil zu klingen und nach dem zweiten Hören unmittelbar zum Mobiliarzertrümmern anzustiften.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Stressed Elephant
- Fear Cave
- Melody, This Is For You
- Two-Day Booze
- Die Of Devotion
- Take The Next Exit
- Wendigo Pt. 3 (Let Him Burn)
- Bass - Masa Anzai
- Gesang - James Farwell, Dan And
- Gitarre - James Farwell, Dan And
- Schlagzeug - Brad Mackinnon
- Dark Ages (2010) - 12/15 Punkten
- Lovelessness (2012) - 6/15 Punkten